Tier & Mensch

Zwischen Tieren und Menschen gibt es wohl mehr Gemeinsamkeiten als Differenzen.

Je größer die Gruppe von Menschen ist umso mehr wird einem klar, dass der Mensch nur vom Affen abstammen kann…
Es gibt einen speziellen Punkt, der Inhalt dieses Artikels ist, mehr eine Metapher.

Mir geht es nicht um genetische, kulturelle oder soziologische Unterschiede zwischen
Tier & Mensch.

In diesem Artikel pauschalisiere und verallgemeinere ich und werfe alle Tiergattungen auf einen Haufen, aber dennoch findet sich ein wahrer Kern.
Hierzu ist mir keine wissenschaftliche Studie bekannt und meine Indizien sind auf Beobachtung gestützt.
Was habe ich empirisch entdeckt?

Tiere reagieren meist und konsequent schneller als der Mensch auf körperliche Meldungen v.a. Schmerz und Unbehagen.
Ja, natürlich gibt es Gegenbeispiele, lassen wir sie vorneweg, schauen wir aufs Prinzip.

Fakt ist:
Ein Hund kann keine Steuererklärung machen.
Wäre es so, hätte ich längst einen.
Doch hat ein Tier einen sehr direkten Draht zu seinem Körper.

Ein Hund, eine Katze streckt sich öfters am Tag, sie gähnen, sie putzen sich und verrenken sich dabei wirklich akrobatisch und sie schütteln sich oft.

Wozu?
Eine Erklärung ist es Spannungen, welcher Art auch immer, loszuwerden, sie auszudrücken und abzubauen.

Wieso tun wir das so selten?
Warum kann man stundenlang lesen, fernsehen oder telefonieren und Schmerzen nicht bemerken oder einfach darüber hinweggehen?

Ich denke, unsere Fähigkeit konzentriert über längere Zeit zu arbeiten, hat uns unter anderem (Anpassungsfähigkeit, Kombinationsfähigkeit etc.) zu der vorherrschenden Gattung auf diesem Planeten gemacht (zumindest denken wir das).
Probleme auszublenden und Unangenehmes wegzudrängen, Müdigkeit zu unterdrücken hilft uns einen Harry Potter Roman in einem Zug auszulesen, stundenlang ein Auto zu reparieren, mit Freunden bis spät in die Nacht feiern oder reden oder zu Arbeiten.
Der Wille etwas durchzuziehen, koste es was es wolle hat uns Menschen zu großartigen Leistungen geführt, doch jede Medaille hat zwei Seiten.

8 Stunden ununterbrochenen PC-Sitzens, mit runder Wirbelsäule, fordern ihren Tribut in Form von Schmerzen des Nackens, des Bereiches zwischen den Schulterblättern, der Lendenwirbelsäule.

„Ich hätte mich doch dazwischen ein paarmal aufrichten können, aufstehen, ein bisschen schütteln, kurz dehnen… ach um wie viel besser ginge es mir jetzt!“ denk der verzweifelte schmerzgeplagte Bürohengst nach einem harten Arbeitstag.
Hat er aber nicht.

Ein Post-it am Monitor („sitz gerade“) daneben ein roter Erinnerungspunkt aufgeklebt, dessen Funktion wir leider vergessen haben und die noch immer fast volle Karaffe Wasser mit ein paar Bergkristallen darin, die man sich vornahm über den Tag verteilt zu trinken, machen die Sache nicht besser.

In der Großhirnrinde wird der Schmerz bewusst und im limbischen System emotional bewertet.
Die Bewertung macht es auch aus. Bin ich konzentriert und abgelenkt, nimmt der Schmerz und das Unbehagen einen niedrigeren Stellenwert ein als die Arbeit. Sicher steigt er an und kann natürlich eine Schwelle übersteigen, die es mir unmöglich macht konzentriert weiterzuarbeiten.
Je früher ich Spannungen abbaue umso geringer steigt das Unbehagen. Insoferne ist es eine gute Idee während des Arbeitstages und auch später daheim immer wieder entspannende lockernde Übungen zu machen.
Leider denken viele Menschen erst daran, wenn der Hut schon brennt.

Was ist der Ausweg?

Entspannende Zwischenmaßnahmen haben eindeutig ihren Sinn, werden sie auch regelmässig und frühzeitig ausgeführt.
Also dranbleiben mit dem Post-it, regelmässig, einmal stündlich aufstehen, lockern, Wasser trinken, dehnen, Windmühlen, Wirbelsäulen flexexten, schütteln und laut gähnen.
Werden sie dabei beobachtet, reden sie sich auf ihr Tourettesyndrom heraus, im Zuge dessen können sie unliebsame Umstehende gleich mitbeschimpfen.

Eine Stabilisierung des Gesamtsystems und ein physischer Aufbau heben die Schwelle, ab der Schmerz und Probleme beginnen, in ungeahnte Höhen.

Diese Stabilisierung erfolgt durch Kernspannungsübungen, Ganzkörperstabilisationen, lokalem Stabilisierungstraining und einem allgemeinen Geschmeidighalten des Bewegungsapparates.

Auf gut Deutsch: Stabil und Agil bleiben!